Greifenberg
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Max Raffler (* 8. Oktober 1902 in Greifenberg am Ammersee; † 1988 ebenda) war ein deutscher Maler. Sein Werk ist der naiven Kunst zuzuordnen.
Max Raffler wurde 1902 auf dem elterlichen Hof in Greifenberg geboren. Dort lebte er nach dem Tod des Vaters mit der Stiefmutter und den Schwestern Maria und Franziska. Sie fungierten, nachdem er Berühmtheit erlangt hatte, als seine Kunstagentinnen. Hatten sie zuvor die meisten seiner Werke verheizt oder weggeworfen, notierten sie später die Aufträge in ein Merkbuch. Der Künstler starb 1988 in Seefeld. Auf seinem Grabstein im Heimatdorf ist die Ehrenbürgerschaft von Greifenberg in goldenen Lettern festgehalten.
Seine Bekanntheit verdankt er dem Arzt Hans Weiß. Er informierte den Greifenberger Denkmalpfleger und Münchner Akademieprofessor Toni Roth über seine Entdeckung. Dieser erkannte die künstlerische Bedeutung Max Rafflers und wurde zu dessen Förderer und Betreuer.
Raffler verarbeitete in seinen Gemälden das Leben als Landwirt auf dem Hof, in der Natur und mit der Religion. Das Œuvre zeigt folglich die typischen Darstellungen von Tieren, Pflanzen, landwirtschaftlichem Gerät sowie die Arbeit auf dem Feld. Darüber hinaus lieferten die Dörfer mit ihren religiösen Fes- ten und dem Brauchtum zahlreiche Motive.
Als Malmittel nutzte er einfache Wasserfarben sowie als Bildträger das braune Papier der Düngemittelsäcke oder alte Amtsformulare aus der Bürgermeistertätigkeit seines Vaters, auf denen Amtsdeutsch und Dienstsiegel durchschimmern, sowie Tapeten und – wenn er es sich leisten konnte – Zeichenblöcke. Als Heranwachsender malte er nach der Arbeit in seiner Kammer unter dem Dach bei Kerzenschein, später diente ihm die Küche als Atelier, wo er an einem Tisch, später auf der Couch seine bunten Bilder gestaltete.
Von Max Raffler sind keine Zeichnungen, Studien oder Skizzen überliefert. Offenbar zeichnete er aus der Erinnerung und mit Fantasie seine Szenen und Gegenstände mit Bleistift direkt auf den Bildträger und malte dann die Umrisse aus. Danach zog er oft die Linien nochmals nach und beschriftete alle Werke bevor er sie signierte. Im hohen Alter ließ er die Umrisslinien meist weg, die Arbeiten wirken mit schnellem Pinsel auf das Blatt geworfen. Das Signie- ren und Beschriften übernahm später zuweilen eine Schwester.
Raffler malte mit kräftigen, satten Farben. Vorder-, Mittel- und Hintergrund sind klar erkennbar. Was- ser, Wiese, Feld, Berge und der Himmel werden mit großen Farbflächen wiedergegeben. Hingegen sind die einzelnen Motive wie Häuser, Tiere, Menschen, Gewänder mit großer individueller Aufmerksamkeit gezeigt. Viel Wert legte er auf die Mimik der Dargestellten, die er mit wenigen Strichen charakterisierte und zu Typen machte. Die Bilder bestechen durch klar erkennbare Formen und viele variantenreiche Motive sowie durch die Darstellung der hei- len, friedlichen Welt. Sie sind mit den Augen eines Künstlers gemalt, der in allem das Gute sieht, sich an den winzigsten Details erfreut. Verschwiegen wird nichts – auch nicht der Betrunkene bei einem Fest.
Anton „Toni“ Roth (* 16. Februar 1899 in München; † 12. November 1971 in Greifenberg) war ein deutscher Maler, Restaurator und Dozent für Maltechnik der Akademie der Bildenden Künste München sowie Freund von Max Doerner und Max Raffler.
Sein Vater war der Münchener Maler Alois Roth, sein Bruder der Medailleur Karl Roth.
Ab Oktober 1917 studierte Toni Roth an der Akademie der Bildenden Künste München in der Klasse von Prof. Angelo Jank.
1937 wurde die Münchener Werkprüfungs- und Forschungsanstalt gegründet, deren Stellvertretender Leiter Roth war. Dieses Institut existiert auch heute noch und heißt nach dem Gründer Doerner Institut. Es ist heute der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen angegliedert. Von 1937 an bis 1943 wurde er in den Jahres-Hauptkatalogen der Großen Deutschen Kunstausstellungen als Teilnehmer geführt.
Toni Roth war der Herausgeber von Doerners Malmaterial und seine Verwendung im Bilde (München 1921) bis zur 13. Auflage
Über dreißig Werke von Roth befinden sich im Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.
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